Angststörungen behandeln
in der Klinik Menterschwaige

Angst ist ein natürliches Grundgefühl des Menschen. Sie dient als Warnsignal und Schutzmechanismus. Wird sie jedoch überwältigend und entfaltet einen lähmenden Effekt auf Körper und Geist, kann es zu Angststörungen kommen – eine ernstzunehmende Erkrankung.

Definition und Diagnose: Angststörungen behandeln

Angststörungen sind mehr als nur vorübergehende Sorgen oder Ängste. Es handelt sich vielmehr um tiefgreifende und oft lähmende Zustände, die das tägliche Leben stark beeinträchtigen können.

Angststörungen können verschiedene Formen aufzeigen:

Im Kern der einzelnen Störungsformen liegt oft eine komplexe Mischung aus psychischen und physischen Faktoren. Dennoch gibt es gute und wirksame Methoden, um Angststörungen zu behandeln. Als Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychoanalyse verfügen wir über 45 Jahre Erfahrung in der stationären Behandlung von Angststörungen.

Körper, Geist und Psyche sind in unserer Behandlung untrennbar miteinander verbunden. Wir entwickeln Therapiepläne, die auf die individuellen Bedürfnisse unserer Patient*innen zugeschnitten sind. Wir bieten Ihnen einen sicheren Raum, in dem Sie die möglichen Auslöser Ihrer Ängste verstehen, ihnen begegnen und sie überwinden können. Gemeinsam erarbeiten wir Wege, um sämtliche Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Symptome von Angststörungen

Wie erkennt man Angststörungen?

Angststörungen manifestieren sich in vielfältigen Symptomen, die – wie bereits angemerkt – sowohl psychische als auch physische Aspekte umfassen. Das Erkennen und Verstehen der jeweiligen Symptome ist entsprechend ein entscheidender Schritt, um effektiv Angststörungen behandeln zu können.

Psychische Symptome:

Physische Symptome:

Es gibt noch viele weitere Symptome, die auf eine Angststörung hindeuten können. Wichtig ist jedoch, die persönlichen Beschwerden einzuordnen. Doch was bedeutet das genau? Das Auftreten der einzelnen Symptome heißt nicht zwangsläufig, dass Sie an einer Angststörung leiden. Ängste und Sorgen sind normale Reaktionen auf die Herausforderungen des Lebens. Sie können in bestimmten Situationen wie vor einem wichtigen Ereignis oder bei der Konfrontation mit ungewohnten Herausforderungen auftreten.

Jeder kennt es. Manchmal sind wir besonders nervös, haben Herzklopfen oder machen uns Sorgen um Dinge, die uns wichtig sind. Dabei handelt es sich um natürliche, wenn auch manchmal unangenehme, Emotionen unserer menschlichen Erfahrung. Professionelle Hilfe sollte dann in Betracht gezogen werden, wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum anhalten, in ihrer Intensität zunehmen oder beginnen, Ihren Alltag deutlich zu beeinträchtigen.

Ursachen von Angststörungen

Eine Angststörung kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Oft ist es eine Kombination aus mehreren Ursachen, die zu ihrer Entwicklung beiträgt. Zu den häufigsten Faktoren gehören:

Genetik

Eine familiäre Vorgeschichte von Angststörungen kann das Risiko erhöhen, selbst daran zu erkranken.

Bestimmte körperliche Erkrankungen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente oder Suchtmittel können Symptome von Angststörungen hervorrufen oder verschärfen.

Anhaltende Überforderung im Beruf oder der familiären und sozialen Situation sowie gravierende Ereignisse von Bedrohung oder Verlust können zur Entwicklung einer Angststörung beitragen.

Anhaltende Überforderung im Beruf oder der familiären und sozialen Situation sowie gravierende Ereignisse von Bedrohung oder Verlust können zur Entwicklung einer Angststörung beitragen.

Manche Bindungspersonen in Kindheit und Jugend haben nicht angemessen auf Ängste und Verunsicherung reagiert oder konnten aufgrund eigener Probleme keinen ausreichenden Schutz bieten. Das kann dazu führen, dass die Fähigkeit fehlt, auf gesunde Weise mit fordernden Situationen umzugehen. Die daraus resultierenden negativen Denkmuster und ängstliche Persönlichkeitsmerkmale können das Risiko für Angststörungen erhöhen.

Therapie bei einer Angststörung:

Behandlungsmethoden der Klinik Menterschwaige

So früh wie möglich und für die Betroffenen machbar – das ist wichtig bei der Behandlung von Angststörungen. Denn je früher eine Therapie begonnen wird, desto effizienter können die Symptome gelindert werden.

In der Klinik Menterschwaige bieten wir eine auf jede einzelne Person abgestimmte Therapie an, die sich aus einer Reihe erprobter Behandlungsmethoden zusammensetzt und speziell auf die individuellen Anforderungen unserer Patienten abgestimmt ist.

Psychotherapie steht im Zentrum unserer Therapieansätze, welche wir mit einer Vielfalt an psychologischen Strategien, Theorien und Techniken ergänzen. Wir arbeiten integrativ und ganzheitlich, wobei unser Therapieansatz tiefenpsychologisch-psychoanalytisch und gruppendynamisch ist.

Alle Maßnahmen unseres Therapiekonzeptes greifen ineinander, um so ein für die Patient*innen bestmögliches Ergebnis zu erwirken. Zur Angststörung-Therapie zählen eine medikamentöse Behandlung, Einzel- und Gruppentherapie, die psychoanalytische Milieutherapie sowie ein weiterführendes Therapieangebot.

Die primären Ziele der stationären Behandlung von Angststörungen sind:

Medikation bei Angststörungen

Eine medikamentöse Behandlung von Angststörungen kann in Betracht gezogen werden. Dabei gehen wir nach dem folgenden Prinzip vor: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Der Einsatz von Medikamenten sowie die Dosierung wird immer mit der betroffenen Person abgestimmt und bei Bedarf angepasst.

In erster Linie wenden wir bei Angststörungen angstlösende Medikamente und/oder Antidepressiva an. Vorrübergehend, insbesondere in der Akutphase, können auch Beruhigungsmittel eingesetzt werden.

Ob eine Medikation über die stationäre Behandlung hinaus notwendig ist, wird in jedem Einzelfall besprochen. Falls eine Behandlung z. B. mit einem Antidepressivum begonnen wurde, sollte nach der stationären Behandlung die weitere Einnahme in Absprache mit einem ambulanten Psychiater weitergeführt und ggf. nach einiger Zeit abgesetzt werden.

Wir geben Menschen mit Angststörungen die dringend benötigte Unterstützung, um wieder in Kontakt mit anderen Menschen zu kommen oder Dinge zu tun, die zuvor zunehmend vermieden wurden.

Bei uns können Sie in geschütztem Raum über Ihre Ängste sprechen und Ihnen ohne Druck begegnen. Mit professioneller Hilfestellung und viel Verständnis finden wir gemeinsam Wege aus Ihrer Angst.

In den Einzeltherapiestunden schauen wir uns zunächst die auslösenden Ursachen Ihrer Erkrankung an und besprechen die möglichen psychodynamischen Hintergründe. Auf Basis des besseren Verständnisses der Entstehungsgeschichte Ihrer Angst werden wir anschließend individuelle Lösungswege erarbeiten. Diese werden es Ihnen ermöglichen, ungünstige Verhaltensweisen zu verändern und Ihrer Angst konstruktiver und aktiver zu begegnen.

In der Gruppenpsychotherapie wird offen an den Themen tiefenpsychologisch gearbeitet, die von den Betroffenen eingebracht werden. Unser Fachpersonal bringt dabei ein hohes Fachwissen ein – doch wird auch bewusst mit der Lebenserfahrung der Teilnehmenden und mit dem Austausch von Bewältigungsstrategien untereinander gearbeitet.

In der Gruppentherapie und der psychoanalytischen Milieutherapie erleben die Betroffenen, dass sie mit ihrer Problematik nicht allein sind. Man wird von anderen Menschen nicht nur wahrgenommen und gehört, sondern auch tief verstanden und unterstützt. In den gemeinsamen Gesprächen können die Teilnehmenden von den Lebens- und Bewältigungserfahrungen anderer profitieren.

Insbesondere in der psychoanalytischen Milieutherapie wird über das gemeinsame Tätigsein, das gemeinsame Essen und die gemeinsame Freizeitgestaltung die Kontaktfähigkeit wieder gefördert. So kann mit Unterstützung der Therapeuten und der anderen Teilnehmenden der Rückzug aus dem Sozialleben überwunden werden.

Zusätzlich zu Einzel- und Gruppentherapien können unsere Bewegungs- und Spezialtherapien bei der Überwindung einer Angststörung hilfreich sein. Dazu zählen die Mal-, Tanz- und Theatertherapie sowie diverse Bewegungs- und Sportangebote.

Angst ist oft nur sehr schwer mit Worten ausdrückbar. Auch aufgrund des gesellschaftlichen Drucks fällt es Betroffenen oft schwer, offen über die eigenen beängstigenden Gefühle zu sprechen. Hier kann die Maltherapie ein Ventil sein, um seiner Angst in Form von Bildern Ausdruck zu verleihen.

In der Theatertherapie wird mit speziellen schauspielerischen Rollen gearbeitet, um der Angst auf unterschiedlichste Weise zu begegnen. So können neue Blickwinkel eingenommen und neue Erfahrungen gemacht werden.

Auch über Bewegungen und Körpersprache kann man lernen, mit seiner Angst umzugehen. So etwa in unseren verschiedenen Tanztherapieformen, innerhalb derer man auch Spannungen und Lähmungserleben überwinden kann. Zudem erleben viele Betroffene hohe körperliche Spannungen, weshalb Bewegung und Sport als wichtig und entlastend wahrgenommen wird. In der Klinik Menterschwaige bieten wir verschiedene Bewegungstherapien an. Besonders bei uns ist das therapeutische Boxen, das einzeln und in kleinen Gruppen durchgeführt wird.

Der Gegenspieler von Angst ist Vertrauen – weshalb es auch heilsam sein kann, Vertrauen zu einem Pferd aufzubauen. Sich tragen lassen, sich selbstwirksam erleben und eine Verbindung zum Tier schließen: Das kann man in der Klinik Menterschwaige im Zuge der Reittherapie.

Jeder Mensch ist verschieden –

und das ist auch gut so. Genau deshalb passen wir jede Therapie auf die persönlichen Bedürfnisse an. So entsteht ein individueller Therapieplan, der ein großes Ziel verfolgt: Dass es Ihnen wieder besser geht.

Behandlung einer Angststörung

Wie sind die Erfolgsaussichten?

Die Therapie von Angststörungen in der Klinik Menterschwaige richtet sich nach dem Prinzip der ganzheitlichen Behandlung. Die Aussichten auf eine Besserung können positiv sein, besonders wenn die Behandlung frühzeitig beginnt. Die tatsächlichen Erfolgschancen müssen jedoch immer individuell betrachtet werden und hängen von verschiedenen Faktoren ab.

In vielen Fällen kann eine ambulante Behandlung ausreichend sein. Bei schwereren Angststörungen oder wenn der ambulante Therapieansatz nicht den gewünschten Erfolg bringt, kann jedoch eine stationäre Therapie notwendig werden.

Eine stationäre Behandlung kann zunächst etwas einschüchternd wirken. Schließlich müssen Sie sich in einem für Sie fremden Umfeld mit Ihren Angststörungen auseinandersetzen. Sie können sich jedoch sicher sein, dass die intensivere Betreuung in einem geschützten Umfeld stattfindet und viele Vorteile mit sich bringt.

Ihnen stehen mehr Therapiesitzungen sowie eine engmaschigere Unterstützung zur Verfügung. Der Wegfall des alltäglichen Umfeldes spielt zudem eine wichtige Rolle. Viele empfinden es als entlastend, für eine Zeit Abstand von dem als krisenhaft erlebten Alltag zu bekommen.

Im stationären Setting ergibt sich dann die Möglichkeit, sich gänzlich auf die Behandlung zu konzentrieren und sich auf den emotionalen Veränderungsprozess einzulassen. So reduzieren wir auch Ihr akutes Stresslevel und steigern Ihre Lebensqualität.

Innerhalb der Therapie in der Klinik Menterschwaige erlernen unsere Patient*innen, mit ihren Ängsten umzugehen und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Der Austausch mit anderen Betroffenen in der Gruppentherapie kann zusätzlich zur Genesung beitragen. Nach Abschluss einer stationären Behandlung kann es zudem sinnvoll sein, ambulante Angebote in Anspruch zu nehmen, um den Therapieerfolg zu stabilisieren und eine Rückfallprävention zu gewährleisten.

Wichtig: Ohne aktive Mitarbeit und Ehrlichkeit sinken die Erfolgschancen, Ihre Angststörungen erfolgreich zu behandeln. Daher hoffen wir auf eine offene Kommunikation und Engagement im Rahmen des Therapieprozesses.

FAQs

Unsere Antworten für ihre Fragen

Was sind die ersten Anzeichen einer Angststörung?

Die ersten Anzeichen einer Angststörung können vielfältig sein und unterscheiden sich oft von Person zu Person. Allgemeine Frühwarnzeichen können jedoch sein:

Auch wenn nicht immer sofort von einer Angststörung auszugehen ist, sollten Sie die jeweiligen Symptome immer ernst nehmen. Denn eine frühzeitige Erkennung und Behandlung können zu besseren Therapieergebnissen beitragen.

Angst ist ein Teil des menschlichen Lebens und eine Reaktion auf reale Bedrohungen oder Herausforderungen. In der Regel ist das Gefühl der Angst zeitlich begrenzt und steht in direktem Zusammenhang mit einer bestimmten Situation oder einem Problem.

Von pathologischer Angst spricht man hingegen, wenn die Ängste intensiver, länger dauern und vor allem in Abwesenheit einer realen Bedrohung auftreten. Sie können das tägliche Leben, die Arbeit und Beziehungen beeinträchtigen und manifestieren sich oft in körperlichen Symptomen, die die Lebensqualität stark einschränken.

Um einen Menschen mit einer Angststörung zu helfen, bedarf es Empathie und Geduld. Ein offenes Ohr und ein nicht wertendes Verständnis für das Erleben und für die Sorgen der betroffenen Person sind essenziell.

Sie können sich gegebenenfalls über Angststörungen informieren, um die Situation besser zu verstehen und angemessen zu reagieren. Gemeinsame Bewältigungsstrategien wie z. B. Entspannungsübungen sind in manchen Fällen ebenfalls ein probates Mittel der Unterstützung.

Seien Sie sich jedoch im Klaren darüber, dass Ihre Unterstützungsfähigkeit auch Grenzen hat. Scheuen Sie sich also nicht davor, die betroffene Person zur Suche nach professioneller Hilfe und Unterstützung zu ermutigen.